Jetzt schlägts 13 !

  • Größere LAN-Party wegen „Killerspielverbot“ abgesagt !!!
    4. Juli 2009, 11:26 Uhr
    In Baden-Württemberg ist einmal mehr eine Gamer-Veranstaltung dem Killerspiel-Schlaghammer der Politik zum Opfer gefallen. Nach der Absage eines ESL-Turniers in Stuttgart und in Karlsruhe ist nun erstmals eine LAN-Party betroffen, deren veranstaltender Verein auch finanziell in die Bredouille geraten könnte.

    Auf der für den 28. bis 30. August geplanten 14. Convention-X-Treme (CXT14) wurden mehrere hundert Teilnehmer erwartet. Veranstalter der LAN-Party ist der in der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard ansässige Verein „Computerfreunde Karlsdorf-Neuthard e.V.“, der nunmehr von der Gemeindeverwaltung mitgeteilt bekommen habe, dass das Spielen sogenannter „Killerspiele“ auf der LAN-Party zu unterlassen sei. Zu diesem Entschluss kam der zuständige Bürgermeister nach Rücksprache mit Lehrern und Polizisten, wie es heißt. Diese hätten ihn darauf hingewiesen, dass Killerspiele negative Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben könnten.

    Auf der CXT14 sind allerdings nur volljährige Spieler zugelassen, wie der Veranstalter mitteilt. Zudem fielen auch Spiele wie Counterstrike (freigegeben ab 16 Jahren) und Warcraft 3 (freigegeben ab 12 Jahren) unter die Gemeinderestriktionen, womit das Ausrichten der LAN-Party nach Meinung des Vereins unmöglich sei. Die 9.000-Seelen-Gemeinde hat die Veranstaltung dagegen nicht selbst abgesagt.

    Kritisch könnte es nun nach eigenem Bekunden für den Verein werden, da dieser unter finanziellen Druck gerät und die Eintrittsgelder zurückzahlen muss, ohne aber Einnahmen aus für ihn wichtigen Veranstaltungen wie dieser LAN-Party zu ziehen. Die aufgebrachten Vorleistungen, sowie die mehreren tausend Euro an Eintrittsgeldern, die nun zurück überwiesen werden, würden die Vereinskasse stark belasten und den Fortbestand der Computerfreunde gefährden. Es müsse jedoch keiner über den bereits bezahlten Eintritt bangen, wie es weiter heißt. Auch suche man bereits nach alternativen Veranstaltungsorten und plane ein weiteres Gespräch mit der Gemeindeverwaltung, um bestehende Brücken nicht einzureißen. Aufgebrachte Spieler bittet man darum, sich gegenüber der Gemeindeverwaltung nicht im Ton zu vergreifen und Kritik sachlich zu übermitteln. Es sei auch möglich, entsprechende Bekundungen beim Verein einzureichen, sodass dieser sie gebündelt im Gespräch vorlegt.

    In der Spielerszene wird die aktuelle politische Entwicklung dabei weiterhin für Unmut sorgen, da auch dieses Ereignis ein Vorbild für weitere Gemeinden sein könnte. Dabei stehen mit den beginnenden Sommerferien auch mehr private und öffentliche LAN-Partys an. Besonders pikant ist in diesem Fall außerdem, dass ein örtliches Schützenturnier in der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard in der Zeit vom 8. bis zum 9. August stattfinden darf. Auf diesem sind auch Teilnehmer unter 14 Jahren zugelassen.

    Vi
    Update 23:23 Uhr:
    Der Verein hat mittlerweile auf seiner Webseite mitgeteilt, wie es sich bei der Absage konkret zugetragen habe. Demnach wurde der Termin für die anzumietende Altenbürghalle in Karlsdorf-Neuthard bereits im September des letzten Jahres beantragt und kurz darauf im Oktober bestätigt. Ein entsprechender Mietvertrag werde jedoch üblicherweise erst zwei Wochen vor Veranstaltungsbeginn geschlossen, weshalb dieser nicht zustande kam, nachdem Anfang Juli per mündlicher Auflage das Spielen von „Killerspielen“ untersagt wurde. Eine schriftliche Ausformulierung der Gemeindeverwaltung steht noch aus. Der Verein sagte darauf die geplante CXT14 ab, „um den Schaden rechtzeitig in Grenzen halten zu können.“

    Der die Convention-X-Treme veranstaltende Verein verwies auch auf den Mietvertrag für die 13. CXT, die Mitte April stattfand und damit ebenfalls in der direkten zeitlichen Umgebung des Amoklaufs von Winnenden stand. Diese LAN-Party wurde nach einer Stellungnahme des Vereins zugelassen, weshalb die neuerlichen Einschränkungen sehr überraschend seien. Auch aus diesem Grunde überprüfe man daher die rechtliche Situation eingehend, wie es heißt, ohne aber den Dialog mit der Gemeinde abbrechen zu wollen. Darüber hinaus ist aber auch eine Demonstration geplant, die an jenem Samstag zustande kommen soll, an dem eigentlich die LAN-Party geplant war.

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  • Nach Rücksprache mit Polizei und Lehrern, na, wie ich sehe hat man ausgewiesene Experten auf dem Gebiet befragt....
    Muss man für politische Ämter eigentlich seinen Verstand gegen das Parteibuch einlösen??
    echt unglaublich....

  • LAN-Parties sind in Deutschland Kult. Selbst wenn man noch keine Großveranstaltung besucht hat, erinnert sich ein großer Teil der Zocker sicherlich noch an das Zeitalter ohne schnelles Internet. Der Computer samt Röhre landete damals oft im Kofferraum und der Grillabend ging nahtlos in die Game-Nacht über. Und nicht selten entwickelte sich aus diesen Nächten die Idee für größere Events. Eines davon ist die Convention-X-Treme, die seit vielen Jahren in Karlsdorf-Neuthard veranstaltet wird. Das 14. Treffen der Gamer musste nun jedoch abgesagt werden, weil klassische Turnierspiele von offizieller Seite plötzlich unerwünscht sind.

    Counterstrike auf der schwarzen Liste
    Wie die Computerfreunde Karlsdorf-Neuthard schildern, wurde seitens der Stadtverwaltung völlig überraschend der Verzicht auf Titel wie Counterstrike und Warcraft 3 gefordert. Auf einer Ab-18-LAN nicht machbar, denn immerhin gehen hier nach dem Gesetz volljährige Bürger ihrem Hobby nach. Und wer will schon Pinocchio im Kino sehen, wenn er wegen Predator gekommen ist ;) Das Team der CXT sah sich deshalb gezwungen, die LAN abzusagen. Sie haben den Fall jedoch in ihrem Blog öffentlich gemacht und die Reaktionen sind gewaltig. Szene-Seiten wie Readmore und das EA LANTEAM widmeten sich dem Fall, aber auch Massenmedien wie Heise oder Golem (vollständige Liste aller Berichte).

    Weitere Demonstrationen angekündigt
    Um gegen die Absage der CXT zu demonstrieren, werden die Computerfreunde am 29. August in Karlsdorf gegen die Ansage demonstrieren. Unterstützung erhalten sie dabei von der Aktion Jugendkultur, die nach der Absage mehrerer eSports-Events im Juni die erste größere Demo von Spielern in Karlsruhe organisiert haben. Um den Protest zu verstärken, sollen diese Demos nun ausgeweitet werden. Am Samstag, den 25. Juli, soll die erste Demonstration an gleich drei Orten gleichzeitig stattfinden: Berlin, Köln und Karlsruhe. Nähere Informationen zu den Aktionen finden sich auf der Website der Aktion Jugendkultur.

    Petition gegen Spieleverbot
    Ein weiterer Weg seinem Unmut auf friedliche Weise Luft zu machen, ist eine Online-Petition an den Deutschen Bundestag, die zurzeit als heißer Link in Foren und Messengern gehandelt wird. In seinem Aufruf "Gegen ein Verbot von Action-Computerspielen" vom 5. Juni fordert Peter Schleußer die Abgeordneten auf, sich gegen den Beschluss der Innenministerkonferenz für ein Verbot von Spielen zu entscheiden und damit auch gegen ein mögliches Gesetz. Innerhalb weniger Stunden wurde die Petition, deren Inhalt im Wesentlichen der Aktion "Ich wähle keine Spielekiller" entspricht, bereits von mehr als 2500 Bürgern gezeichnet.

    130.000 gegen Zensursula
    Großes Vorbild der Aktion ist die Petition von Franziska Heine gegen die geplante Indizierung und Sperrung von Internetseiten im Telemediengesetz, die von über 130.000 Bürgern unterzeichnet wurde. Der Clou daran: wird eine Petition innerhalb von drei Wochen nach Veröffentlichung im Internet von 50.000 oder mehr Personen unterstützt, wird über sie im Regelfall im Petitionsausschuss öffentlich beraten. Der Petent wird zu dieser Beratung eingeladen und erhält Rederecht. Sollte diese Zahl an Unterstützern erreicht werden, kann vielleicht auch Peter Schleußer vor dem Ausschuss reden. Die Frist läuft noch bis zum 19. August.

    Danke für die zahlreichen Hinweise während der letzten Tage

    LAN-Parties sind in Deutschland Kult. Selbst wenn man noch keine Großveranstaltung besucht hat, erinnert sich ein großer Teil der Zocker sicherlich noch an das Zeitalter ohne schnelles Internet. Der Computer samt Röhre landete damals oft im Kofferraum und der Grillabend ging nahtlos in die Game-Nacht über. Und nicht selten entwickelte sich aus diesen Nächten die Idee für größere Events. Eines davon ist die Convention-X-Treme, die seit vielen Jahren in Karlsdorf-Neuthard veranstaltet wird. Das 14. Treffen der Gamer musste nun jedoch abgesagt werden, weil klassische Turnierspiele von offizieller Seite plötzlich unerwünscht sind.

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    Wie die Computerfreunde Karlsdorf-Neuthard schildern, wurde seitens der Stadtverwaltung völlig überraschend der Verzicht auf Titel wie Counterstrike und Warcraft 3 gefordert. Auf einer Ab-18-LAN nicht machbar, denn immerhin gehen hier nach dem Gesetz volljährige Bürger ihrem Hobby nach. Und wer will schon Pinocchio im Kino sehen, wenn er wegen Predator gekommen ist ;) Das Team der CXT sah sich deshalb gezwungen, die LAN abzusagen. Sie haben den Fall jedoch in ihrem Blog öffentlich gemacht und die Reaktionen sind gewaltig. Szene-Seiten wie Readmore und das EA LANTEAM widmeten sich dem Fall, aber auch Massenmedien wie Heise oder Golem (vollständige Liste aller Berichte).

    Weitere Demonstrationen angekündigt
    Um gegen die Absage der CXT zu demonstrieren, werden die Computerfreunde am 29. August in Karlsdorf gegen die Ansage demonstrieren. Unterstützung erhalten sie dabei von der Aktion Jugendkultur, die nach der Absage mehrerer eSports-Events im Juni die erste größere Demo von Spielern in Karlsruhe organisiert haben. Um den Protest zu verstärken, sollen diese Demos nun ausgeweitet werden. Am Samstag, den 25. Juli, soll die erste Demonstration an gleich drei Orten gleichzeitig stattfinden: Berlin, Köln und Karlsruhe. Nähere Informationen zu den Aktionen finden sich auf der Website der Aktion Jugendkultur.

    Petition gegen Spieleverbot
    Ein weiterer Weg seinem Unmut auf friedliche Weise Luft zu machen, ist eine Online-Petition an den Deutschen Bundestag, die zurzeit als heißer Link in Foren und Messengern gehandelt wird. In seinem Aufruf "Gegen ein Verbot von Action-Computerspielen" vom 5. Juni fordert Peter Schleußer die Abgeordneten auf, sich gegen den Beschluss der Innenministerkonferenz für ein Verbot von Spielen zu entscheiden und damit auch gegen ein mögliches Gesetz. Innerhalb weniger Stunden wurde die Petition, deren Inhalt im Wesentlichen der Aktion "Ich wähle keine Spielekiller" entspricht, bereits von mehr als 2500 Bürgern gezeichnet.

    130.000 gegen Zensursula
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    Danke für die zahlreichen Hinweise während der letzten Tage

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