Vor gut einem Jahr forderte Familienministerin Ursula von der Leyen ein verschärftes Gesetz um deutsche Kinder besser schützen zu können. Innerhalb der letzten Woche wurde im Bundestag über diesen Entwurf diskutiert und entschieden. Das Resultat: Durch die Stimmen der großen Koalition wird das Gesetz schon bald in Kraft treten
Viel Luft um nichts
Dabei besagt dieses Gesetz eigentlich relativ wenig. Für Spieler tritt nur eine Änderung in Kraft die sofort ins Auge stechen wird. Die Testmuster die durch die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gekennzeichnet werden erhalten auf ihren Hüllen größere Logos. Die Siegel werden nun ca. 4,5 x 4,5 cm auf der Vorderseite der Verpackung einnehmen, momentan haben sie eine Größe von ca. 2 x 2 cm ein. Liebhaber der Covers müssen nun nochmehr auf ihre Schönheiten im Regal verzichten. Die umstrittenste Änderungen ist jedoch das "weitreichende Abgabe-, Vertriebs- und Werbeverbot" für Spiele die "besonders realistische, grausame und reißerische Gewaltdarstellungen und Tötungshandlungen beinhalten, die das mediale Geschehen selbstzweckhaft beherrschen". Streitpunkt dabei ist jedoch die Formulierung. Demnach kann ein Spiel wie Warcraft III genauso indiziert werden wie Battlefield 2. Zum Vergleich: Das Spiel aus dem Hause DICE hat eine Freigabe ab 16, Warcraft III darf Kindern verkauft werden die dass 12 Lebensjahr erreicht haben. Warum bei dieser Formulierung nicht nachgebessert wurde, nachdem der Bundesrat darauf hingewiesen hat bleibt im Verborgenen. Die Leine bei der Wirtschaft wird also wieder zugezogen und die Bevölkerung im dunkeln gelassen. Denn problematisch finden viele Menschen, dass der Text auf den Logos der USK viel zu undeutlich verfasst wurde. "Keine Jugendfreigabe gemäß §14 JuSchG" verwirrt viele Erwachsene und lässt sie ins grübeln kommen, vorallem wenn daneben ein Logo 16+ der PEGI prangert.
